Schloss Solitude
"Ich bin was Besonderes." Dieser Satz wird in der barocken Umgebung des Schloss Solitude von einer höfischen Dame im Rokokogewand gesungen, auf der Schlosstreppe antwortet ihr ein Polizeichor. Es entsteht ein monotoner und grotesker Wechselgesang, der in der ständigen Wiederholung etwas Neurotisches bekommt. In der Reduktion auf zwei Kameraeinstellungen, die streng den beiden Achsen der barocken Architektur folgen, wird dieser Eindruck noch verstärkt. Dabei bildet die erste Einstellung einen Prolog, in dem ein Kind in die absurde Szenerie einführt. Am Ende bricht das Banale in die artifizielle Anspannung erlösend und zugleich ironisch ein.
"I am special". This statement is sung in the baroque surroundings of Schloss Solitude (i.e. Solitude Castle) by a courtly lady in rococo garb, a police choir on the steps of the castle answers her. A monotonous and grotesque antiphony emerges, which becomes somewhat neurotic in the constant repetition. This impression is further reinforced in the reduction to two camera settings that strictly follow the two axes of the baroque architecture. Here the first setting forms a prologue, in which a child leads the way into the absurd scenery. At the end, banality irrupts mercifully and ironically at the same time into the artificial tension.
OK Artist in Residence 2005
Corinna Schnitt
Deutschland 2002
color
10 Minuten
dF
Kamera Justyna Feicht
Musik Mark Randall Osborn
Mit Dagmar Würthen, Polizeichor Saarbrücken, Lilian Heere