Tribute 2010: Koktebel Film Company

Biographie

Roman Borisevich

Geboren am 13. März 1975. Schloss 1997 die Ökonomische Fakultät der Universität Moskau mit Schwerpunkt Lebensmittelproduktion ab. Anschließend studierte er zwei Jahre an der Wirtschaftlichen Fakultät der Moskauer Filmhochschule „VGIK“. Seit 1999 arbeitet er als selbstständiger Produzent, 2000 gründete er den Filmverleih „CineMAX“. Im selben Jahr produzierte er die Komödie Lit so Frantsuzskoy Natsionalnosti (2000) über einen georgischen Ausbrecher, der von der Bevölkerung eines Dorfes in der Gefängnis-Nachbarschaft irrtümlich für den neuen Französischlehrer gehalten wird. 2003 initiierte er – zusammen mit Boris Khlebnikov und Alexei Popogrebsky – die Produktionsfirma „Koktebel Film“. Erst kürzlich hat er mit Popogrebsky dessen neuen Film Kak ya provel eti m let om (How I Ended This Summer) fertiggestellt. 


 

Boris Khlebnikov

Geboren am 28. August 1972 in Moskau. Studierte zwei Jahre Biologie, bevor er an der Moskauer Filmhochschule VGIK ein Studium der Filmtheorie begann, das er 1997 abschloss. Im selben Jahr entstand, gemeinsam mit Alexei Popogrebsky, der zweiminütige Dokumentarfilm Mimokhod (Passing By,1997). Nach dem internationalen Erfolg von Koktebel (2003) gründete er zusammen mit Popogrebsky und Borisevich die Filmproduktion „Koktebel Film“ und setzte seine Laufbahn als Regisseur mit der Solo-Arbeit Svobodnoe plavanie (2006) fort. Vor kurzem steuerte er die Episode Infamy zu dem Omnibusfilm Korotkoe zamykanie (2009; Premiere Venedig 2009) bei, in dem fünf international bekannte junge russische Filmemacher über das Thema „Liebe“ reflektieren. Im Fokus von Khlebnikovs Beitrag steht das ambivalente Verhältnis eines jungen Journalisten, der in einer heruntergewirtschafteten Plattenbausiedlung arbeitet, zu seiner Nachbarin.


 

Nikolay Khomeriki

Geboren am 17. April 1975. Arbeitete nach einem Betriebswirtschaftsstudium bei der russischen Coca Cola-Niederlassung und bekam einen Platz in einem Elitestudiengang in den Niederlanden. In Amsterdam wohnte er in unmittelbarer Nähe einer Filmkunst-Videothek, was sein Interesse an internationalen Filmklassikern weckte. Er brach sein Studium ab, ging nach Moskau zurück und bewarb sich bei den „Höheren Kursen für Regie und Drehbuch“, wo er bis 2000 u.a. bei Alexey German, Vladimir Khotinenko und Vladimir Menshov Regie belegte. Anschließend setzte er seine Ausbildung an der Pariser Filmhochschule „La Fémis“ fort. 2004 arbeitete er als Regieassistent bei Phillippe Garrels Les amants réguliers (Regular Lovers, 2005). Seit 2005 entstehen seine Filme wieder in Rußland. Drei seiner Arbeiten (Vdvoyom, Sektion: Cinéfondation, und jeweils in der Sektion Un certain régard: 977 und Skazka pro temnotu) wurden auf dem Filmfestival in Cannes uraufgeführt. 


 

Alexei Popogrebsky

Geboren am 7. August 1972 in Moskau. Studierte Psychologie an der Universität Moskau und lebte zunächst vor allem von Übersetzungstätigkeiten. Während seiner Studienzeit lernte er Boris Khlebnikov kennen, mit dem er 1994 gemeinsam den Dokumentarfilm Mimokhod drehte. Anschließend war er für den Schnitt von Khlebnikovs Kurzspielfilm Xitraja Ljaguška verantwortlich. Ihr erster gemeinsamer abendfüllender Spielfilm Kokte bel gewann zahlreiche internationale Preise. 2003 gründete er zusammen mit Borisevich und Khlebnikov die Filmproduktion „Koktebel Film“, die die eigenen Arbeiten der beiden Filmemacher und Filme anderer junger Regisseure produziert. 2008 entstanden zwei Episoden für die Fernsehserie „Sudebnaya Kolonka“. Mit seinem jüngsten Film Kak ya provel etim letom (How I Ended This Summer), gewann er bei der Berlinale 2010 zwei Silberne Bären. 


 

Vassily Sigarev

Geboren 1977 in Nižnij Tagil im mittleren Ural. Lebt in Jekaterinenburg. Der Dramatiker entstammt der Schule Nikolai Kolyadas, der in seinen Arbeiten vor allem soziale Randexistenzen beschreibt. Auch Sigarev wurde mit einem ähnlichen Thema bekannt: Mit „Plastilin“, einem Stück über Straßenkinder, das bei der Premiere in Russland als anstößig empfunden und 2002 am London Royal Court Theatre international uraufgeführt wurde, gewann er als erster nicht-englischsprachiger Dramatiker den „Evening Standard Theatre Award“ als „Most Promising Playwright“. Britische Theaterkritiker sehen Sigarev in der Tradition des provokanten „in-yer-face theatre“. Er schrieb 18 Theaterstücke, von denen fast alle europaweit aufgeführt und einige ins Deutsche übersetzt wurden („Plastilin“, „Ladybird“, „Schwarze Milch“, „Nachtschicht“). Am Tschechow- Kunsttheater Moskau dramatisierte er Patrick Süskinds „Das Parfum“. Für seine erste Arbeit als Filmregisseur adaptierte Sigarev sein eigenes Theaterstück „Wolfy“. Der Film wurde 2009 auf dem „Kinotavr“-Filmfestival in Sotschi als bester Film und mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet, und hatte seine internationale Premiere auf dem Filmfestival Karlovy Vary 2009. Der Film erhielt zahlreiche Preise, u.a. Special Mention der International Federation of Film Societies 2009 in Karlovy Vary, Bester Film beim Internationalen Spielfilmwettbewerb in Zürich 2009 und den Preis der Filmstiftung NRW der KunstFilmBiennale in Köln 2009. 


 

Essay

Über die Macht der Zufälle

von Bernd Buder

2009 war die Moskauer Filmproduktion ‚Koktebel-Film‘ mit drei Werken auf dem nationalen Filmfestival in Sotschi vertreten. Vassily Sigarevs Wolfy (Volchok) wurde als bester russischer Film ausgezeichnet. Alexei Popogrebsky, einer der Firmengründer, bezeichnet diesen Jahrgang als Durchbruch seiner Filmemacher-Generation: „Stilistisch waren die Filme sehr unterschiedlich und alle nicht perfektionistisch. Aber sie hatten etwas Gemeinsames: das Gespür für das Ungute, das unter der Oberfläche von zunehmender Stabilität und Wachstum brodelte.“1 ‚Koktebel-Film‘ gehört inzwischen zu den einflussreichsten Produktionsfirmen des russischen Arthauskinos, Popogrebskys neueste Arbeit How I Ended This Summer (Kak ya provel etim letom) lief dieses Jahr im Berlinale-Wettbewerb und wurde mit zwei Silbernen Bären ausgezeichnet. Den ‚Koktebel‘-Regisseuren geht es um das Leben abseits der schillernden Metropolen, einen Alltag, der kaum Raum lässt für Träume. Mit ihrer Mischung aus lakonischem Porträt, surrealem Humor und meditativem Ernst gewinnen sie den Schattenwelten der kleinen Leute mit ihren verhaltenen ‚Happy Endings‘ immer wieder Lichtblicke ab.

2003 stellten Khlebnikov und Popogrebsky ihren ersten Langspielfilm Koktebel vor. Ein Vater und sein Sohn reisen, zunächst mit dem Zug, dann zu Fuß und per Anhalter, aus Moskau in den Küstenort Koktebel auf der Halbinsel Krim. Dazwischen liegen 4000 Kilometer Landschaft, in der sie sich verlieren, auseinander leben und schließlich, anders als vorher, wieder zusammenfinden. Die Reise wird von Zufällen bestimmt, die sich die Protagonisten selber aussuchen: hier der schicksalhafte Griff des Abstinenzlers zur Flasche, dort die Liebschaft, in deren Haus die Wanderschaft gestoppt wird, was den Sohn verärgert und alleine weiterziehen lässt. Ein ‚Sich-treiben-lassen‘, titelgebend für Khlebnikovs erste Solo-Regiearbeit: Free Floating (Svobodnoe Plavanie, 2006) porträtiert einen jugendlichen Gelegenheitsarbeiter, der sich in einem Provinzstädtchen an der Wolga durchs Leben schlägt - zwischen unerfüllenden Liebschaften und halbgaren Jobs, zwischen Sehnsucht und einer Resignation, die mit abgeklärtem Pragmatismus gedeckelt wird.

Dabei werden die Dialoge reduziert, während die Kamera mit Totalen das Prinzip Hoffnung symbolisiert. Sogar in den Innenräumen, Sinnbilder für die sprichwörtliche Enge der Katharsis, wird eine Leichtigkeit spürbar, die, gepaart mit psychologischer Tiefenschärfe, die Untiefen der Seele ausleuchtet. Auch die späteren Filme der ebenfalls 2003 von den beiden Filmemachern gemeinsam mit ihrem Produzenten Roman Borisevich gegründeten ‚Koktebel‘- Filmproduktion zeigen das Auf und Ab der Selbstfindung.Die Kulisse für diese Sinnsuche bilden die Ebenen der russischen Provinz, die so immergleich aussehen, dass der Blick notwendigerweise am Detail hängen bleibt, und so flach, dass sich die Seele Höhen und Tiefen selbst dazu erfinden muss. 

Dabei kommen sie immer wieder aufs Detail zurück, beschreiben die Wirkungsweise des Zufalls als Steuerungsleistung des Einzelnen: „Das Leben um uns herum besteht aus Myriaden winziger Begebenheiten, die manchmal mehr erzählen als die dramatischsten Ereignisse. In jedem einzelnen Augenblick haben wir die Wahl, diese Begebenheiten entweder zu beobachten und Notiz von ihnen zu nehmen oder sie außerhalb der Reichweite unserer Aufmerksamkeit zu lassen. Wir hatten das Gefühl, das wir ... einen Raum auf der Leinwand schaffen mussten, in dem solche Details und Begebenheiten sich auf möglichst natürliche Weise entfalten konnten.“2 Das offene Ende am Schluss verheißt bescheidene Zuversicht: der Blick des erwachsen gewordenen Jungen aufs offene Meer am Pier von Koktebel, der Spaziergang mit Kindern im Park in Simple Things (Prostye veshchi); der Schneefall, als Zhenya in Help Gone Mad (Sumasshedshaya pomosh) in sein belarussisches Heimatdorf zurückgekehrt ist. 

Khlebnikov betont diese immanente Leichtigkeit, wenn er sich pointiert von Eiferern distanziert, die mit ihrer Kunst anderen Botschaften aufdrücken wollen: „Ich habe keine große Vision. Ich will niemanden belehren. Als Tolstoi seinen ‚Sewastopol-Zyklus‘ schrieb, benahm er sich wie ein zufriedener Offizier. Er hat getrunken, hat sich dem Müßiggang hingegeben. Am Ende seines Lebens aber hat er sich als Messias gefühlt und ist zu einem schrecklichen Typen geworden, der barfuß rumgelaufen ist und andere belehren wollte. Der Serienmörder, der beschlossen hat, alle Blondinen mit Brustgröße 4 zu töten, und die Leute, die andere zu besseren Menschen erziehen wollen, sind sich sehr ähnlich.“3 Als „Tragikomödie“ will er seinen bisher letzten Spielfilm Help Gone Mad verstanden wissen, der auch Elemente der russischen Volkserzählung und der Burleske aufnimmt. So sind die ‚Koktebel‘-Filme auch immer Abenteuergeschichten, Porträts von Land und - vorwiegend kleinen - Leuten.

Bei der Recherche nach Stimmungen und Drehorten für Koktebel begaben sich Khlebnikov und Popogrebsky zusammen mit ihrem Kameramann Shandor Berkeshi dreimal auf die 4000 Kilometer lange Reise von Moskau in den Badeort auf der Krim-Halbinsel. Über den Einfluss des Dokumentarischen auf ihre Spielfilme sagen sie: „Wir wollten für diesen Stil, den wir ‚die vergessene Kamera‘ nannten, zahlreiche statische, unaufdringliche Einstellungen verwenden, die von selbst lebendig werden sollten, so wie das manchmal in Dokumentarfilmen geschieht.“4 Als Beispiel führen sie den 2003 ins Kino gekommenen Hush! (Tishe!) von Victor Kossakovsky an. So entstand im Vorfeld des Spielfilms die Dokumentation He‘s Gone (Uyekhal) über einen belarussischen Gastarbeiter in Moskau. Für die Produktion wurde die Filmemacherin Valeriya Gai Germanika als Kamerafrau verpflichtet, die 2005 und 2007 in ihren Dokumentarfilmen Girls und Boys den Alltag unterprivilegierter Jugendliche in Moskau in der authentischen, verstörenden Tradition des ‚direct cinema‘ beobachtet hatte. 

Mit dem Einfluss des Dokumentarischen kommt die Sozialkritik durch die Hintertür. Die Seele der kleinen Helden in den ‚Koktebel‘-Filmen, oft Tagediebe wider Willen, baumelt nicht nur in den Weiten der russischen Provinz, sondern auch zwischen den Überresten des Sozialismus und den Rudimenten des Kapitalismus. Zu Khlebnikovs Lieblingsfilmen gehört Pyotr Buslovs Boomer (Bumer, 2003), eine schwarze Komödie über die finanzielle Perspektivenlosigkeit und den Zwang, im Russland der Jelzin-Ära mit kleinen schmutzigen Geschäften zu überleben.

Sigarev wurde als Theaterregisseur mit Stücken über Straßenkinder und andere Randgestalten der Gesellschaft bekannt. Popogrebsky erwähnt Berührungspunkte mit dem ‚Neuen Drama‘, zu dessen zentralen Figuren Aleksandr Rodionov gehört, der das Drehbuch zu zwei Filmen von Khlebnikov und Tale in the Darkness (Skazka pro temnotu) beisteuerte: „Es gibt eine starke Verbindung zwischen Boris [Khlebnikov], Nikolay [Khomeriki] und vor allem Vassily Sigarev mit dem ‚Neuen Drama‘. Diese Bewegung, die sich in den letzten fünfzehn Jahren im russischen Theater entwickelt hat, setzt, oftmals sehr rau und brutal, ihre Motive, Protagonisten und Dialoge aus dem realen Leben um. Es zeigt Leute außerhalb der Metropolen, ein Leben abseits der Jagd nach Wohlstand.“5 Vielleicht ist das einer der Gründe, warum keiner der ‚Koktebel‘-Filme in Moskau entstand – selbst Help Gone Mad wurde nicht in der russischen Hauptstadt, sondern in Jaroslavl gedreht. Der Dramatiker Sigarev gehört, wie der Psychologe Popogrebsky, der Biologe Khlebnikov, der Lebensmittelökonom Borisevich und der Betriebswirtschaftler Nikolay Khomeriki, zu den Quereinsteigern im Filmfach. Niemand aus dem ‚Koktebel‘-Kernteam hat zunächst eine Filmkarriere angestrebt und lediglich Khomeriki besitzt einen formellen Abschluss als Filmemacher. Die Macht der Zufälle, so scheint es, gehört nicht nur im Film zum Lebensprinzip. Khomeriki berichtet davon, wie er während seines Wirtschaftswissenschaftsstudiums in den Niederlanden aus dem „langweiligen“ Maastricht nach Amsterdam gezogen ist, wo er in der unmittelbaren Nachbarschaft eine Arthausvideothek und damit seine Liebe zum Kino entdeckte. Er lässt, wenn er über diese Zeit erzählt, als er sich durch die europäischen Filmklassiker zappte, eine Distanz zum moralischen Symbolismus in seiner Heimat erkennen: „Natürlich war ich von Stalker beeindruckt, aber ich war auch begeistert von der Leichtigkeit der französischen ‚Nouvelle Vague‘ und von deutschen Filmen. Bei uns in Russland gilt Fassbinder nur deshalb nicht als Klassiker, weil er zwei Filme pro Jahr gemacht hat. Für unsere östliche Schule ist das nicht monumental genug.“6

Im westlichen Ausland hingegen werden immer wieder Klischees bemüht, um die ‚Koktebel‘-Filme einordnen zu können. So muss Koktebel der Tarkovsky-Parallele standhalten, und bei Help Gone Mad fällt immer wieder der Name Aki Kaurismäki. Popogrebsky, für den Alexey German sr. und Otar Iosseliani zu den wichtigsten Regisseuren zählen, wehrt sich gegen solche Vergleiche: „Kaurismäki gehörte für Khlebnikov immer zu den wichtigsten Regisseuren, und ich habe seine Filme mit äußerster Freude gesehen. Ich kann aber mit Bestimmtheit sagen, dass wir uns bei keinem unserer Filme bewusst von seinem Stil beeinflussen ließen. Offen gesagt ist es nicht besonders schön, wenn man mit seinem Lieblingsregisseur verglichen wird. Wenn irgend jemand sagt, dass Koktebel an Tarkovsky erinnert, überkommt mich das Schaudern. Wenn du aus Russland kommst, ist es egal, was für einen Film du machst – das erste, was dem westlichen Publikum in den Sinn kommt, ist Tarkovsky.“7 Eher sarkastisch kommentiert Popogrebsky das zweite wesentliche Missverständnis in der westlichen Wahrnehmung des russischen Kinos: „Eine Sache, die mir immer wieder auffällt, ist diese Suche des westlichen Publikums nach politischen Anspielungen, selbst dann wenn sie überhaupt nicht da sind. Nach seiner Rückreise aus Berlin hat mir Boris erzählt, dass ein Zuschauer danach fragte, ob die Ähnlichkeit zwischen dem Polizeioffizier und dem vorhergehenden Präsidenten Russlands beabsichtigt ist, während der Mann in der Eisenbahn wie der heutige Präsident aussieht. Ich habe darüber sehr lachen müssen. Wann immer ich jetzt Igor Chernevich treffe, der den Vater in Koktebel und den Polizisten in Help Gone Mad gespielt hat, suche ich verzweifelt nach Charakterzügen von Jelzin. Der Geschäftsführer von ‚Koktebel-Film‘, der in Boris‘ Film den Mann im Eisenbahnwagen und in Simple Things den Assistenten des ‚Neuen Russen‘ spielt, hat so viel Ähnlichkeit mit Putin wie ich mit Mao.“8


 

1 Alexei Popogrebsky, e-mail-Interview vom 17.1.2010. Originalzitat Englisch: “For the first time, I felt that there is a new generation that came to force within the industry. Their films were very different in style, all imperfect in one way or another. Yet, there was something common about them: the sense of something unwell brooding under the surface of increasing stability and prosperity (all of these films were shot before the 2008 worldwide financial crisis, that affected Russia badly).” Alexei Popogrebsky, email interview from 17 January 2010.

2 Originalzitat Englisch: “Life, as it happens around us, consists of a myriad of tiny occurances, which sometimes tell more than the most dramatic of events. At any given moment, it is up to us to observe and take note of them, or to let them stay outside of the scope of our attention. We felt that ... we needed to create space on the screen where such details and occurences would unfold in the most natural way.“ Quelle: Berlinale - Internationales Forum des Jungen Films, Festivalkatalog 2004, S. 109 Berlinale - Internationales Forum des Jungen Films, Festival catalogue 2004, p. 109

3 Zit. n. Webseite www.koktebelfilm.ru // Quoted from the website: www.koktebelfilm.ru

4 Originalzitat Englisch: “We called it ‚the forgotten camera‘, whereby we would use a lot of static, non-intrusive shots, within which life would sort of originate independently, like it sometimes does in documentaries.“ Quelle: Berlinale - Internationales Forum des Jungen Films, Festivalkatalog 2004, S. 109 Berlinale - Internationales Forum des Jungen Films, Festival catalogue 2004, p. 109

5 Alexei Popogrebsky, e-mail-Interview vom 17.1.2010. Originalzitat Englisch: “There is one strong connection shared by Boris, Nikolay and especially Vassily Sigarev. It is the New Drama movement, taking shape over the last decade-and-a-half in Russian theater. Often raw and brutal, it borrows themes, characters and sometimes all dialogs from real life. It looks at people outside metropolia, at life beyond the circle of prosperity chase.“ Alexei Popogrebsky, email interview from 17 January 2010.

6 Zit. n. Webseite www.koktebelfilm.ru // Quoted from the web site www.koktebelfilm.ru

7 Alexei Popogrebsky, e-mail-Interview vom 17.1.2010; Originalzitat Englisch: “[Kaurismäki] has always been one of most important directors for Boris Khlebnikov, and I have immensely enjoyed his films. However, what I confidently claim is that there are absolutely no intentional influences of his style in any of our films. Frankly, even when you are compared to your favorite director, it is not very pleasant. When somebody says that Koktebel is reminiscent of Tarkovsky, I shudder. I think that whatever type of film you make, if you are from Russia, first thing that always comes to the mind of the Western audience is Tarkovsky.“ Alexei Popogrebsky, email interview from 17 January 2010

Alexei Popogrebsky, e-mail-Interview vom 17.1.2010; Originalzitat Englisch: “One thing that I can‘t help noticing is the willingness of Western audiences to look for political implications in film, sometimes even where they are absent. At his return from Berlin Boris told me that one of the questions from the audience was whether it was intentional that the police officer resembled the previous President of Russia, and the man in the railroad car looked like the current President. I laughed. Now, whenever I see Igor Chernevich, who played Father in Koktebel and the policeman in Help Gone Mad, I desperately look for traits of Yeltsin, and frankly, the General Director of Koktebel Film Company, who in Boris‘s film brilliantly portrayed the man in the car, and played the assistant to the New Russian in Simple Things, is as much a Putin lookalike as I am Mao‘s.“ Alexei Popogrebsky, email interview from 17 January 2010