Tribute 2008: Lithuanian Documents

Biographie

Šarūnas Bartas

(internationale Schreibweise auch: Sharunas Bartas), geboren 1964 in Šiauliai, Litauen, studierte an der Moskauer Filmhochschule VGIK und gründete anschließend die erste unabhängige Produktionsfirma Litauens, KINEM A. Bartas‘ Regiearbeiten finden Anklang auf Festivals, aber auch im regulären französischen Kinobetrieb. Leos Carax, Valeria Bruni-Tedeschi und der französisch-portugiesische Produzent Paolo Branco haben mit ihm zusammengearbeitet.

Filme (soweit nicht anders angeführt: Regie, Drehbuch, Kamera, [Ko]Produktion):
Tofolarija (1985, 16 min), Praėjusios  Dienos  Atminimui (In Memory of the Day Passed By, 1990, 40 min), Trys  Dienos (Drei  Tage / Three Days / 1991, 75 min, auch Musik), Koridorius (Korridor / The Corridor, 1995, 85 min), Wir sind wenige (Few of Us, 1996, 105 min), A Casa (Das Haus / The House, 1997, 120 min), Pola X (1999, 134 min, Regie: Leos Carax - nur Darsteller), Freedom (2000, 96 min), Arseny  Tarkovsky: Eternal Presence (2004, nur  Produzent), Visions of Europe - Episode Children lose nothing (2004), Seven Invisible Men (2005, 119 min) 


 

Arūnas Matelis

geboren 1961 in Kaunas/Litauen, studierte Mathematik und anschließend Filmregie in Vilnius. 1992 gründete er seine eigene Produktionsfirma, NOM INUM, mit der er seither rund 20 Filme produzierte. Er ist Mitglied der Europäischen Filmakademie (EF A). Arūnas Matelis‘ Filme wurden bei vielen Filmfestivals weltweit gezeigt und mit Preisen ausgezeichnet.

Filme (Auswahl):
Pelesos  milžinai (Giants of Pelesa, 1989, 10 min), Baltijos kelias (Baltic Way; mit Audrius Stonys, 1989, 10 min), Dešimt  minučių  prieš  Ikaro skrydį (Ten Minutes Before Ikarus‘ Flight, 1991, 10 min), Autoportretas (Selfportrait / Selbstporträt, 1993, 10 min), Pirmasis atsisveikinimas su Rojum (The First Farewell to Paradise, 1998, 15 min), Iš dar nebaigtų Jeruzalės pasakų (From Unfinished Tales of Jerusalem, 1996, 26 min), Priverstinės  emigracijos  dienoraštis (1999, 22 min; Zweite Kamera: Audrius Stonys), Skrydis per Lietuvą arba 510 sekundžių tylos (Flight over Lithuania or 510 Seconds of Silence, mit Audrius Stonys, 2000, 8 min), Sekm andienis. Evangelija pagal liftininką Albertą (Sunday. The Gospel According to Liftman Albertas, 2003, 19 min), Prieš  parskrendant I Žemę (Before Flying Back to the Earth / Vor dem Flug zur Erde, 2005, 56 min) 


 

Audrius Stonys

geboren 1966 in Vilnius. Studierte am Konservatorium Vilnius und arbeitete anschließend in Jonas Mekas’ Anthology Film Archive in New York. Unterrichtete 2004-2005 in Kopenhagen und 2006 in Tokio Dokumentarfilm. Stonys ist Mitglied der Europäischen Filmakademie (EF A) und des European Documentary Network (ED N). Er realisierte 14 Filme als unabhängiger Regisseur und Produzent.

Filme (Auswahl):
Atverti duris ateinančiam (Open the Door to Him Who Comes, 1989, 10 min), Baltijos Kelias (Baltic Way, mit Arunas Matelis, 1990, 10 min), Neregių  žemė (Earth of the Blind, 1992, 24 min), Griuvėsių apaštalas (Apostle of Ruins, 1993, 18 min), Antigravitacija (Antigravitation, 1995, 20 min), Skrajojimai mėlyname lauke (Flying over the Blue Field, 1996, 20 min; Produzent: Arunas Matelis), Uostas (Harbour, 1998, 10 min), Fedia, Trys minutės po Didžiojo sprogimo (Fedia, Three Minutes after the Big Bang, 1999, 10 min), Skrydis per Lietuvą arba 510 sekundžių tylos (510 Seconds of Silence; mit Arunas  Matelis, 2000, 8 min), Viena (Alone, 2001, 16 min), Paskutinis Vagonas (The Last Car, 2002, 28 min), Countdown (2004, 45 min), Ūkų ūkai (Mist of Mists, 2006, 30 min), Varpas (The Bell / Die Glocke 2007, 56 min) 


 

Essay

Die poetischen Spiel- und Dokumentarfilme der neuen Generation litauischer Filmemacher


Sarunas Bartas, Arūnas Matelis und Audrius Stonys

„Ich lebe hier, bin hier aufgewachsen. Ich bin dort, wo ich bin. Ich bin so, wie ich bin. Tradition ist für mich etwas, was immer gleich bleibt.“1 (Sarunas Bartas)

„Tant qu'il y aura sur terre un chalet comme celui-là (Studio Kinema), dans une forêt, avec un garçon comme Sharunas pour y travailler et y inventer, je serai tout à fait optimiste quant au cinéma.2“ (Leo Carax)

Kleine Länder3 werden oft zum Spielball größerer Mächte. So auch Litauen, das über die Jahrhunderte immer wieder unter polnischer, deutscher und russischer/sowjetischer Herrschaft stand. Als Reaktion auf einen Nationalaufstand, den die zaristische Armee Ende des 19. Jahrhunderts niedergeschlagen hatte, wurde den Litauern ihre eigene Sprache und Schrift verboten. Alles sollte nun Kyrillisch schreiben und russisch denken. In Litauen rührte sich Widerstand. Nationalbewegungen wuchsen aus dem Boden. Der Bücherschmuggel blühte. Trotzig wahrte man auch später, als die Deutschen und schließlich die Sowjets kamen, die eigene Kultur. Bis heute sind die Litauer stolz, das letzte haidnische Volk Europas gewesen zu sein. Bis zum Ende des 14. Jahrhunderts hatten sie in ihrem Glauben an die Beseeltheit der Natur der Christianisierung widerstanden. Unter der Sowjetherrschaft erkoren die Litauer hingegen gerade die katholische Kirche zum Schutzraum für ihren Widerstand.

1940 ließ Stalin die Rote Armee in Litauen einmarschieren, und nach einem deutschen Intermezzo stand dem Land, das erst 22 Jahre zuvor seine Unabhängigkeit erklärt hatte, die Sowjetisierung bevor. Viele Litauer emigrierten in die USA, wie der „Urvater der amerikanischen Avantgarde“ Jonas Mekas4 oder die Eltern der New Yorker Filmdichterin Marie Menkevicius aka Marie Menken. 100.000 Litauer gingen in die Wälder und kämpften als Partisanen. Auch in der Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik galt Russisch als Amtssprache, das Litauische wurde erst 1988 wieder offiziell zur Staatssprache erklärt.

So viel sei vorausgeschickt, um eine gewisse trotzige – in sich gekehrte, vor allem aber sprachskeptische Grundhaltung zu verstehen, die vielen Filmen der „poetischen“ litauischen Schule zu eigen ist. Wenn der 1964 geborene Filmemacher Sarunas Bartas „Wörter Parasiten der Bilder“nennt, lässt sich diese Äußerung aus der Vergangenheit begründen – der Gebrauch der Sprache hat in Litauen über die Jahrhunderte seine Selbstverständlichkeit und Unschuld verloren. In diesem Sinne ist Bartas Traditionalist – in der Tradition eines dauerhaft gefühlten, inneren Widerstandes.

Aber greifen wir nicht vor. Zu Sowjetzeiten besaß der Staat das Monopol auf die Filmproduktion. Seit 1949 bestand in Vilnius ein zunächst nur für die Herstellung von Wochenschauen genutztes, 1956 erweitertes und in Lietuvos Kinostudija umbenanntes Filmstudio – das einzige in Litauen.6 Dokumentarfilme, die hier gedreht wurden, gaben Anleitung zur Produktivitätsmaximierung („Effizientes Pflügen“) und zum politischen Konsens. Erst in den sechziger Jahren bildete sich eine eigene, litauische Schule heraus; es entstanden Filme, die im Bewusstsein staatlicher Zensurhoheit voller Andeutungen, Auslassungen und Metaphern waren, und die im Prinzip nur ein Litauer wirklich verstehen konnte. Manche dieser Arbeiten, wie „Jausmai“ / „Gefühle“ (1966) von Algirdas Dausa und Almantas Grikevičius oder „Birželis, vasaros pradžia“ / „Juni, der Sommeranfang“ (1969) von Raimondas Vabalas wurden trotz aller Vorsicht von den Sowjetbehörden nicht freigegeben.

Die Litauischen Filmemacher der sechziger Jahre, Robertas Verba und seine Nachfolger, suchten bewusst nach jenen Randfiguren, die das sowjetische Kino aussparte: Ihre Filme widmen sich den Alten, den Sonderlingen aus der Provinz, Personen, die nicht exemplarisch, als Arbeiterhelden, sondern eher als sanfte Metaphern vor der Kamera standen. Und während in der Kunst des Sozialrealismus die Sonne zu scheinen hatte, neigte sich jenes litauische Kino dem düsteren Fatalismus zu.

Nach der Perestroika zog sich die Generation der sechziger Jahre zurück. Mit Vytautas Žalakevičius („Adomas nori būti žmogumi „ / „Adam will ein Mensch werden“, 1959; „Vienos Dienos Kronika“/„Ein-Tages-Chronik“, 1963; „Eto sladkoe slovo - svoboda!“ / „Das süße Wort Freiheit“, 1973) starb 1996 einer der großen Drehbuchautoren und Regisseure Litauens. Eine Ära schloss ab.

Und dennoch reichen die Wurzeln heutigen litauischen Filmschaffens, ob man es nun mag oder nicht in die Sowjetzeit: Sarunas Bartas, der wohl prominenteste Vertreter der neuen Generation litauischer Filmemacher, hat seine Ausbildung noch in Moskau erhalten. Er studierte an der staatlichen Moskauer Filmhochschule (VGIK) Regie – wie der Litauer Zalakevicius, aber auch wie die Russen Andrei Tarkowski, Nikita Mikhalkov und Alexander Sokurov.7 Seine Kollegen, Audrius Stonys (*1966) und Arūnas Matelis (*1961) studierten in den achtziger Jahren bereits am Konservatorium von Vilnius Film- und Fernsehregie. Stonys arbeitete zudem nach 1989 in Jonas Mekas’ Cinema Anthology Archive in New York.

1989 erreichte in Litauen die „singende Revolution“8 ihren Höhepunkt: Am 23. August dieses Jahres richteten sich die Augen der Welt auf Estland, Lettland und Litauen, als sich zwischen deren Hauptstädten eine durchgehende Menschenkette („Baltische Kette“) formierte, singend, betend, Kerzen in der Hand. In Zusammenarbeit mit sechs Kameraleuten, die parallel entlang der Strecke drehten, dokumentierten Audrius Stonys und Arūnas Matelis dieses Ereignis in ihrem – bei Crossing Europe gezeigten – Kurzfilm „Baltijos kelias“ / „Baltic Way“.

Der Unabhängigkeitsprozess, der sich im eigenen Land von nun an schrittweise vollzog, fand zugleich in der Filmlandschaft statt: Mit dem Studio Kinema gründete Sarunas Bartas in Vilnius bereits 1987 die erste unabhängige Produktionsfirma Litauens.9 1992, gleich nach dem Hochschulabschluss, folgte Arūnas Matelis mit Nominum.10

Noch vor dieser Firmengründung11 drehte Matelis den Kurzfilm „Dešimt minučių prieš Ikaro skrydį“ / „10 Minutes before Icarus Flight“ der in Oberhausen als bester Kurzfilm ausgezeichnet und in Litauen selbst als eine Art Regie-Manifest für die von Matelis so bezeichnete „poetische Dokumentation“ aufgenommen wurde. Die Kamera von „Dešimt minučių“ folgt unter anderem einem russischen Trinker in seine Wohnung, wo dieser in wenigen Momenten einen Abriss der litauischen Geschichte vorsingt (!): vom jiddischen Volkslied, über eine gebellte Deutsch-Parodie zur Partisanenhymne. Ziellos wankt dieser Mann durch die pittoresk verfallenen Gassen des Stadtteils Užupis – ein Abbild Litauens, getreten aber lebendig. „Dešimt minučių“ greift die Tradition des metaphorischen Bildes von der vorangegangenen Regiegeneration auf. Das metaphorische Bild und der stark nachbearbeitete, expressive Ton weisen gemeinsam über die konkrete Bedeutung hinaus.

Zwei Jahre später wurde Matelis’ Kollege und Freund Audrius Stonys für „Neregių žemė“ / „Land der Blinden“ (einer Studio Kinema-Produktion) mit dem Felix für den besten europäischen Dokumentarfilm ausgezeichnet. „Neregių žemė“ geht einen Schritt weiter in Richtung metaphorischer Abstraktion: Bilder einer grasenden Kuh kontrastieren in expressiver Assoziationsmontage mit steil in den Himmel ragenden Schloten und einem scheuenden Pferd. Anders als bei Eisenstein, dem Schöpfer dieser Technik ist der Schnittrhythmus jedoch geruhsam. Die langen Einstellungen nehmen sich Zeit für die inherenten Themen des Films – Arbeit, Leben und Tod. Auch Stonys’ Entscheidung für 35mm Schwarzweißmaterial scheint programmatisch. Nicht länger gegen die sowjetische, sondern gegen die kapitalistische Leitkultur und deren geschwätzige Buntheit mag sich die Kargheit dieser Bilder richten.

Filme wie dieser wirken „wie eine Entschlackungskur für das an dramatische Völlerei gewohnte Auge, ein reinigender Trip an die Grenzen des Nichts.“12 Und tatsächlich drehte Stonys 1998 in einer Kuranstalt. Sein ebenfalls auf 35mm Schwarzweißmaterial gedrehter „Uoastas“ / „Harbour“ zeigt alte Menschen in Dampf- und Badekammern: nackte Körper – frei von Attributen, bis auf jene, die die Zeit ihnen zugefügt hat.

Die beiden ebenfalls bei Crossing Europe gezeigten Arbeiten von Sarunas Bartas prägt die gleiche, winterliche Spätnachmittagsstimmung. In „Praejusios Dienos Atminimuj“ / „Erinnerungen an einen vergangenen Tag“ (1990) und „Trys Dienos / Drei Tage“ (1991)  scheinen die Leute auf etwas zu warten, ein Ende, vielleicht einen Beginn. Die Auflösung zwischen Dokumentation und Fiktion, die sich in „Land der Blinden“ und „Dešimt minučių“ andeutet, findet hier deutlicher statt: Ein bärtiger Puppenspieler schlurft in inszenierten Schnittanschlüssen durch die „Erinnerungen“, während in „Drei Tage“ das Abhängen im posttotalitären Raum selbst zur spielfilmischen Handlung gerinnt.

 

Hier findet sich eine weitere, große Gemeinsamkeit von Bartas, Stonys, Matelis: Ihre Geschichten entwickeln sich aus dem Raum.13 Die grauen Wände, die Bordsteine, die schiefen Treppen sind stets zuerst da. Dann erst kommen die Körper ins Spiel und stolpern in die Gegebenheiten. In den frühen Filmen der drei gibt der Raum – und nicht irgendein Gesellschaftssystem – dem Leben die Koordinaten vor. Entsprechend zeitlos fotografieren Bartas, Stonys, Matelis Gebäude, Straßen und den öffentlichen Raum. Litauen ist, was Litauen bleibt – man vergleiche das Eingangszitat von Sarunas Bartas.

Einem ganz konkreten Gebäude wendet sich schließlich doch noch Arūnas Matelis in „Prieš parskrendant į žemę“ / „Before Flying Back to the Earth“ (2005) zu. „Prieš Parskrendant“ ist ein Film über das Kinderkrankenhaus von Vilnius, ein Film über Flure, Hallen und Krankenzimmer, über kahlgeschorene Mädchen und Jungen und ihre Eltern, über Angst und Hoffnung, und über den Tod. Gerade, weil der nie angesprochen wird, ist er ständig präsent: Sein Bild findet er in einem Raum voll zusammengerollter Matratzen, die eine Arbeiterin in den Desinfektionsofen schiebt. Wer nun glaubt, in diesem Film hätte der litauische Fatalismus seinen Höhepunkt erreicht, liegt falsch. „Prieš parskrendant į žemę“ ist ein lebendiges, fast fröhliches Werk.

Spätestens mit diesem Film, der auf der IDFA Amsterdam, der Documenta Madrid und dem Dokumentarfilmfestival Leipzig jeweils mit dem Hauptpreis ausgezeichnet  wurde, hat sich das Litauische Filmschaffen die Aufmerksamkeit Europas gesichert.

1 Interview mit Sarunas Bartas. In: Litauische Bilderwelten /The World of Lithuanian Images, Katalog-Konzept: Zivilé Pipinyté, Myriam Beger, Lolita Jablonskiené, Biruté Pankunaité, Ruta Pileckaité. Contemporary Art Information Centre of the Lithuanian Art Museum, 2002, S. 58

2 Programmheft Xenix-Kino/Zürich, Baltische Bilderwelten, Filmschau März 1999

3 Mit 65.000 Quadratkilometern ist die größte der drei Baltischen Republiken, Litauen, rund ein Viertel kleiner als Österreich. Die Besiedelung (3.4 Millionen Menschen) ist dabei eher dünn: In Österreich kommen durchschnittlich doppelt so viele Einwohner auf einen Quadratkilometer (52/99). Quelle: wikipedia.

Im November 2007 gründete der New Yorker Filmemacher das Jonas Mekas Visual Arts Center / Vilnius.

Dezember 2006 im Filmkrant-Interview mit Dana Linssen. („Mit der Menschheit ist es sowieso vorbei“) Siehe: www.filmkrant.nl/av/org/filmkran/archief/fk283/bartas.html

Vgl. Clark, George: The will to survive. Lithuanian film surveyed at Karlovy Vary's film festival.  www.kinoeye.org/04/04/clark04.php

7 Den von der internationalen Kritik häufig an ihn herangetragenen Vergleich mit Sokurov und Tarkowski, lehnt Bartas stets ausdrücklich ab.

8 In der Sowjetunion war das Singen von nationalistischen Liedern (z.B. der Hymnen der baltischen Staaten) streng verboten: Man drohte mit Sanktionen, die von der Kündigung der Arbeit bis zur Deportation nach Sibirien reichten. Während der Perestroika, 1988-1992, sang man bei nationalen Versammlungen und friedlichen Demonstrationen (insbesondere in Litauen, Vingio Parkas, Kalnu Parkas). Hunderttausende versammelten sich auf öffentlichen Plätzen, um ihre Meinung über die sowjetische Okkupation und Annexion zu äußern. Man sang insbesondere traditionelle Volkslieder, die das Volk ideell und emotional einten und somit von der gemeinsamen kulturellen Erfahrung und Vergangenheit zeugten. (Quelle: Wikipedia)

9 Ursprünglich wollte er mit dieser nur seinen Diplomfilm realisieren – und ging so mehr oder weniger versehentlich in die Annalen des Landes ein. Mittlerweile (ko)produziert das Studio Kinema neben Bartas’ eigenen Filmen Arbeiten von Audrius Stonys, Valdas Navasaitis, Artūras Jevdokimovas oder Tomas Donela. 

10 Der Fokus der Firma liegt nach eigener Beschreibung in der Produktion „krativer Dokumentarfilme“. Siehe: www.nominum.lt

11 im Vorspann des Films ist das staatliche Lietuvos Kino Studija als Produzent angeführt.

12 Merten Wortmann in DIE ZEIT über Sarunas Bartas’ „Freedom“. Siehe www.zeit.de/2000/38/200038_venedig_neu.xml

13 Spätere Filme von Sarunas Bartas, die er mit dem portugisischen Arthaus-Produzenten Paolo Branco herausbrachte, tragen diese Ortsfixierung im Titel: „Koridorus“ / „Korridor“ (1995) und „A Casa“ / „Das Haus“ (1997).