Phantom Ride
Phantom-Rides, so nannte man zu Zeiten des Frühen Kinos jene Filme, zu deren Herstellung die Kamera auf ein sich bewegendes Objekt, eine Lokomotive, einen Achterbahnwagen, ein Auto montiert wurde. Eine pure, archaische Filmform, deren Attraktion in der Bewegung selbst bestand. Siegfried Fruhauf nimmt einen solchen Phantom Ride, scheinbar altes, bereits korrodiertes, tatsächlich aber neu aufgenommenes, nachbearbeitetes Material, zum Ausgangspunkt seines Crossing Europe-Trailers. In Varianten wiederholt sich das Leitmotiv, die zentralperspektivische Bewegung auf das Bildzentrum zu. Überblendet wird diese Bewegung mit dem Innenraum eines Zuges; Gang und Sessel bilden flackernd den Kinoraum nach. Fruhaufs Einminüter ist im Grunde nichts anderes als die Essenz des Filmformats ‚Trailer‘: das hypnotische Drängen hin auf ein Zentrum, auf die Coming Attraction zu: das anstehende Festival bzw., während des Festivaleinsatzes: der folgende Film. Aber auch diese sind keine punktuellen Ereignissen - die Attraktion ist und wird bleiben: die Bewegung selbst. (Maya McKechneay)
Fruhauf‘s one-minute film is basically nothing but the essence of the filmic format „trailer“: the hypnotic urge to reach a center, the anticipation of coming attractions: the forthcoming festival, or during the festival: the upcoming film. Yet these are not isolated occurrences either - the attraction lies and remains in the movement itself. (Maya McKechneay)
Festivaltrailer · Local Artists 2005
Siegfried A. Fruhauf
Österreich 2004
black & white
1 Minuten