Köy

Allein die Großmutter der Regisseurin Serpil Turhan wäre einen eigenen Film wert gewesen, wie sie verschmitzt lächelnd von den Opfern erzählt, die sie für ihre elf Kinder gebracht hat in ihrem kleinen Dorf in der Türkei. Aber auch die anderen beiden Protagonistinnen – eine Cafébesitzerin und eine junge Schauspielerin – geben interessante Einblicke in ein Dasein zwischen den Stühlen. Unsentimental wird der Frage nachgegangen, was es heißt, als Kurdin in Berlin zu leben. Die restriktive Politik unter Präsident Erdogan gegen die Kurden wird thematisiert, im Mittelpunkt steht aber die Schwierigkeit, nach einer Heimat Sehnsucht zu haben, die sich hauptsächlich im Herzen befindet. (Günter Pscheider)

KÖY (Turkish for village) is about the longing for home, for belonging and the freedom of the self. Three women from three generations are united by their Kurdish roots. All of them originate from villages in eastern Turkey and live in Berlin. Against the background of the political changes in Turkey, Serpil Turhan held intense discussions over a period of three years. KÖY captures each woman’s emotional world and shows fragments of the ordinary. Hêvîn, Saniye and Neno do not meet, but their stories are linked when it comes to self-determination and belonging. (german documentaries)

Filmographie Regie (Auswahl)
Köy (2021, doc) - Rudolf Thome – Überall Blumen (2016, doc) - Dilim Dönmüyor – Meine Zunge dreht sich nicht (2013, doc) - Herr Berner und die Wolokolamsker Chaussee (2010, mid-length doc; CE'12)
Competition Documentary 2022
Serpil Turhan
Deutschland 2021
color
90 Minuten
Kurdisch / Deutsch
OmeU / OmdU
Drehbuch Eva Hartmann, Serpil Turhan
Kamera Ute Freund, Serpil Turhan, Simon Quack
Schnitt Simon Quack, Eva Hartmann
Ton/Sounddesign Cornelia „Nelly“ Böhm
Mit Neno, Saniye, Hêvîn
Produzent*innen Barbara Groben
Produktion
LUZID FILM
Österreichpremiere
Verleih in Österreich
Salzgeber
Weltpremiere
Duisburger Filmwoche 2021