La Parade (notre histoire)

The Parade (Our History)

Euphorische Gesichter, Regenbogenfahnen, Frauen Arm in Arm, Männer Hand in Hand. Unter ihnen: eine strahlende Marianne Bruchez, hauptverantwortlich für die farbenprächtige Invasion im Walliser Sion. Der 7. Juli 2001 war ein geschichtsträchtiger Tag – nicht nur für das kleine Städtchen, sondern für die Homosexuellen im Wallis und der ganzen Schweiz. An diesem Datum fand in der katholisch geprägten Region eine Gay Pride Parade statt – die seit Stonewall weltweit zelebrierte Demonstration für die Anerkennung der Homosexuellen. Der Pride vorausgegangen waren das Veto des Bischofs und ein behördlicher Hindernislauf, eine negative Medienkampagne und Kritik aus dem rechten politischen Lager, Zerwürfnisse innerhalb der Gay Community und persönliche Anfeindungen gegen die Organisatorin. Sieben Monate lang hat Lionel Baier diese Geschehnisse dokumentiert. Solange sich alles im Versteckten abspielte, konnte der Stadtpräsident von Sion ungehindert behaupten, dass die mutmaßlichen zehn Prozent Homosexuellenanteil vielleicht für San Francisco, nicht jedoch für das Wallis zuträfen. Gerade darum wollten die OrganisatorInnen nicht länger warten. (Maya McKechneay)

La Parade is a very personal documentary. The filmmaker is from this region; many of the protagonists are his friends, and there are echoes of his own coming out in the off-screen commentary. A clever montage constructs episodes from the long period of preparation and recurring set-backs with highlights from the last hours filled with anticipation before the “parade” to form an arch of dramatic tension: whereas the place of assembly was still empty in the rain in the early hours of the morning, the clouds opened up during the day and a growing crowd poured into the narrow streets of Sion. (Cinema, Switzerland)

Director's Biography
Lionel Baier, geboren 1975, dreht seit den Neunziger Jahren Filme und leitet seit 2002 die Filmabteilung der Kunsthochschule ECAL in Lausanne. Gemeinsam mit den befreundeten Regiekollegen Ursula Meier, die in seinen Filmen immer wieder kleinere Rollen spielt, und Jean-Stéphane Bron (Mais im Budeshuus) gilt er als Proponent einer jungen welschschweizer Filmszene. Lionel Baier lebt in Paris.
Tribute 2009
Lionel Baier
Schweiz 2001
color
81 Minuten
OmeU
Drehbuch Lionel Baier, Laurent Guido
Kamera Lionel Baier, Sylvie Cachin, Laurent Guido
Schnitt Christine Hoffet
Musik Camille Saint-Saëns
Produktion
Produzent Robert Boner Koproduktion Télévision Suisse Romande Ciné Manufacture 1 Place Bel-Air 1003 Lausanne Schweiz