Eröffnungsfilme 2021

 
28.04.2021 // Der diesjährige Eröffnungsfilmreigen wird am 1. Juni von Maria Schraders Berlinale-Wettbewerbsbeitrag ICH BIN DEIN MENSCH / I’M YOUR MAN angeführt, Tribute-Gast 2021 Ivan Ostrochovský präsentiert seinen aktuellen Spielfilm Služobníci / SERVANTS als Österreichpremiere, und der Dokumentarfilm THE WIRE führt exemplarisch vor, wie „aktiv“ Europa seine Grenzen dicht macht. Die Weltpremiere SURVIVING GUSEN würdigt drei Überlebende des NS-Vernichtungslagers Gusen nahe Linz, und als Nachtsicht-Opener ist mit MANDIBULES / MANDIBLES der neueste Wurf von Chef-Absurdist Quentin Dupieux programmiert. Traditionsgemäß eröffnet CROSSING EUROPE – so auch dieses Jahr – mit mehreren Filmen das Festival, die stellvertretend für die Vielgestaltigkeit des aktuellen europäischen Filmschaffens stehen und gleichzeitig auch einen Querschnitt der heurigen Programmierung bieten.
 
ICH BIN DEIN MENSCH / I’M YOUR MAN (DE 2021) – Österreichpremiere
Regie: Maria Schrader
Programmsektion: European Panorama Fiction; Länge: 104 min. | Spielfilm
Verleih in Österreich: Filmladen; Kinostart in Österreich: voraussichtlich Juli 2021
Gast: Maria Schrader (angefragt)
Multitalent Maria Schrader, preisgekrönte Schauspielerin und erfolgreiche Regisseurin, nimmt sich der gleichnamigen Erzählung von Emma Braslavsky an und versucht sich an einer zeitgemäßen Variante des Robolove-Motivs. – Um an Fördermittel für ihre Studien zu kommen, erklärt sich Wissenschaftlerin Alma (Maren Eggert wurde für ihre Darstellung mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet) zur Teilnahme an einem außergewöhnlichen Experiment bereit. Drei Wochen lang lebt sie mit einem humanoiden Roboter, Tom, zusammen, der sich dank künstlicher Intelligenz in den für sie perfekten Lebenspartner verwandeln soll.
 
Služobníci / SERVANTS (SK, RO, CZ, IE 2020) – Österreichpremiere
Regie: Ivan Ostrochovský
Programmsektion: Tribute; Länge: 80 min. | Spielfilm
Gäste: Ivan Ostrochovský, Katarina Tomkova (Produzentin)
Mit dem vielbeachteten Spielfilm SERVANTS, der bei Berlinale 2020 in der Wettbewerbssektion Encounters seine Weltpremiere feierte, ist Ostrochovský nun scheinbar endgültig im fiktionalen Genre angekommen, nachdem er die letzten Jahre als Regisseur und Produzent von dokumentarischen und semi-fiktionalen Werken in Erscheinung getreten ist. In streng kadrierten Schwarz-Weiß-Bildern erzählt er von zwei jungen Priesterseminaristen, die Anfang der 1980er Jahre in der Tschechoslowakei zwischen die politischen Fronten geraten. Wofür entscheidet man sich – passt man sich dem totalitären System an oder schließt man sich dem Widerstand gegen den Kommunismus an?

THE WIRE (BE/HR/NO/SI/LT 2021) – Österreichpremiere
Regie: Tiha K. Gudac
Programmsektion: European Panorama Documentary; Länge: 77 min. | Dokumentarfilm
Gast: tba
Der Fluss Kupa ist ein Grenzfluss zwischen Kroatien und Slowenien. Um die sogenannte Balkanroute zu schließen und den Schengenraum zu „schützen“ wurden in den letzten Jahren Zäune als Grenzbefestigungen errichtet, was massiven Einfluss auf diese idyllische Flussregion und ihre Bewohner*innen hat. Tourismus und friedliches Zusammenleben sind gefährdet, und alte Wunden (einst wurden hier 20.000 Partisan*innen ermordet) brechen auf.

SURVIVING GUSEN (AT 2021) – Weltpremiere
Regie: Gerald Harringer, Johannes Pröll
Programmsektion: Local Artists; Länge: 68 min. | Dokumentarfilm
Verleih in Österreich: Bright Films; Kinostart in Österreich: Juni 2021
Gäste: Gerald Harringer, Johannes Pröll
Seit Anbeginn stellt die Programmsektion Local Artists immer wieder Arbeiten vor, die sich mit der Aufarbeitung der (ober)österreichischen Zeitgeschichte befassen. 76 Jahre nach dem Ende des NS-Terrorregimes würdigt der essayistische Dokumentarfilm SURVIVING GUSEN drei Überlebende des Lagerkomplexes Gusen, auf dessen Areal heute eine Einfamilienhaussiedlung steht. 71.000 Menschen wurden während des nationalsozialistischen Terrors dorthin deportiert, mehr als die Hälfte davon starb an den katastrophalen Bedingungen, durch Misshandlung und Folter. Die scheinbare Idylle der Landschaftsaufnahmen steht in Kontrast zu den Erinnerungen der drei Männer und den von Maria Hofstätter und Peter Simonischek nüchtern vorgetragenen Buchpassagen, Gendarmerieprotokollen und Expert*innenberichten.

MANDIBULES / MANDIBLES (FR/BE 2020) – Österreichpremiere
Regie: Quentin Dupieux
Programmsektion: Nachtsicht; Länge: 78 min. | Spielfilm
Verleih in Österreich: Filmladen; Kinostart in Österreich: Sommer 2021
Im heurigen Nachtsicht-Opener von Chef-Absurdist Quentin Dupieux (copyright Nachtsicht-Kurator Markus Keuschnigg) kommen zwei befreundete Einfaltspinsel in den Besitz einer Riesenfliege in der Größe eines Terriers, die ihnen das große Geld bringen soll. Warum die Fliege nicht einfach dressieren, um so ein paar Banken auszurauben?